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Windows Vista

Windows Vista im praktischen Test

Als WOW! als riesen Fortschritt, etc. wurde das neue Windows, bzw. die neue Windows-Serie angekündigt und angepriesen. Nun ist es schon bald zwei Monate erhältlich. Genauso lange dauerte mein praktischer Einsatz dieses Programmes.
Als Basis verwendete ich meine mobile Arbeitsstation, ein ASUS A6Km-Notebook mit AMD Turion MT34-CPU, 1GB DDR 333MHz DDR SDRAM und neuer 100GB Festplatte.

Installation und Treiber

Die Installation verlief eigentlich ziemlich Problemlos.

Erkannt:
- SIS-Treiber
- DVD-Brenner
- USB-Treiber
- Touchpad

Ausnahmen:
- NVidia-Graphikkarte GeForce Go 7300
- Chipkartenleser
- 1.3MPix Kamera im Notebook-Deckel
- sowie die UMTS-Steckkarte von Sunrise (Sierra Wireless).

Lösung:
- Nvidia-Graphikkarte: Treiber von http://www.tweaksrus.com runterladen und installieren.
- Chipkartenleser: Automatisches Update nach ca. 2 Tagen
- 1.3MPix Kamera durch aufspüren von "Bison"-Treibern
- UMTS-Steckkarte durch installieren von neuer Firmware, sowie Vista-Treibern auf www.sierrawireless.com

Anmerkung:
- Es ist sehr ärgerlich, dass weder NVidia, noch ASUS aktuelle Notebook-Graphikkartentreiber für Vista zur Verfügung stellen !
- Genauso ärgerlich, dass ASUS auf der Supportseite zum Notebook keine "Bison"-Treiber zur Verfügung stellt, obwohl die baugleiche Kamera in neueren VISTA-tauglichen Notebooks desselben Herstellers verbaut ist und somit Treiber ganz klar verfügbar sind.
- Bei der UMTS-Karte musste nur der Hersteller gefunden werden, Sierra Wireless, und der Rest ist einfach auf seiner Webseite zu finden: vorbildlich !
- Der Chipkartenleser brauchte einen neuen ATK100-ACPI-Treiber und der installierte sich zwei Tage später automatisch. Allerdings scheint der maximale Transfer des Lesers sich auf 6-7MB/sec zu beschränken, auch wenn die Chipkarte deutlich schneller sein sollte (22MB/sec - SanDisk Extreme III SDCard).



Installation des Virenscanners

Da kein Virenscanner mitgeliefert wird, wollte ich natürlich den AVIRA-Virenscanner installieren.
Leider war der noch nicht in VISTA-tauglicher Form verfügbar, was bedeutete, dass ich mir, bis selbiger in VISTA-tauglicher Form verfügbar ist, mal eine Alternative testhalber reinziehen werde.
Da ganz neu Microsoft selbst im Antivirus-Geschäft tätig ist, beschloss ich den "Live One-Care" zu installieren und für ein Jahr zu lizenzieren.
Die Installation funktionierte nahezu problemlos.
Allerdings in den ersten beiden Wochen wurde ich doch von diversen Macken überrascht:

1. Gelegentlich startete der Virenscanner nicht mit dem System, bzw. erst nach zwei oder drei Neustarts.
2. Der Virenscanner funktioniert im "Abgesicherten Modus" nicht, für mich grundsätzlich ein desaströses Verhalten, denn nur im abgesicherten Modus werden nur minimale Treiber geladen und sind viele Viren auch deshalb deaktiviert.
3. Der Virenscanner reklamierte in Netzwerkverzeichnissen, wo sich lediglich ISO-Images von Linux-Distributionen befinden, sie seien Virenversucht, ein völliger Blödsinn und Fehlalarm.
4. Auf definitiv verseuchten Festplatten, welche per USB angeschlossen wurden, erkannte er kaum etwas.

Fazit: Ein mangelhafter Placebo-Virenscanner, ausserdem noch viel zu teuer. Hände weg von diesem Schrott ! Naja, ich habe ja noch eine andere Festplatte mit XP und einem brauchbaren Virenscanner drauf. Ausserdem sollte man immer wieder die Systeme gegenseitig überprüfen.

Installation von Programmen

Nun galt es für die Arbeit benötigte Programme zu installieren:

- Openoffice.org: problemlos
- web to date 5: funktioniert nur "als Administrator ausführen"
- Spybot Search & Destroy: nur "als Administrator ausführen"
- CCleaner: nur "als Administrator ausführen"
- Bittorrent: problemlos
- iTunes: problemlos, wurde jedoch nach einer Warnung von Apple nicht getestet
- openwebsuite.org: nur "als Administrator ausführen"
- Mozilla Thunderbird und Firefox: problemlos
- Adobe Photoshop Elements 5.0 und Adobe Premiere Elements 3.0: problemlos
- GSiteCrawler: macht Probleme
- WS-FTP Home: Liess sich nicht installieren - seit Kurzem funktionierender Update verfügbar
- Nero 7: Installation mit Version von Webseite: nur "als Administrator ausführen"
- Putty: problemlos
- DiskInternals FAT Recovery: funktioniert nicht richtig.
- Avira Unerase: funktioniert nicht richtig.
- IBSS Hexcellent: problemlos
- Skype: problemlos
- Trillian: problemlos
- RealVNC: problemlos
- Microsoft Autoroute 2007: problemlos
- Silkypix Developer Studio 2.0: nur "als Administrator ausführen"

Problemlos heisst nicht, dass man nicht dutzendfach von Popups genervt wurde. Bei nahezu jeder Installation wird man mehrfach durch Fenster mit der Frage "Fortsetzen" "Abbrechen" genervt.

Vor allem systemnahe Programme, welche z.B. zur Datenrettung wichtig sind, funktionieren nicht.
Ausserdem weigert sich das System teilweilse Verzeichnisse von per USB angeschlossenen Geräten zu öffnen, wenn diese auf andere Benutzernamen lauten, was kaum Probleme unter Windows XP macht und schon gar nicht unter Linux.

Für die Zukunft heisst das, dass man zerschossene Windows-Dateisysteme nur noch entweder mit einem Fremdsystem, welches noch auf Windows XP oder Windows 2000 basiert oder noch eher nur noch mit Linux retten kann. Was für eine Ironie !
Naja, auch jetzt schon kann man Windows-Systeme am besten retten/von Viren desinfizieren, wenn man die Systemfestplatte ausbaut und in einem sauberen Drittsystem prüft.

Die Praxis

Nach diversen Wochen Arbeit mit Windows Vista lässt sich folgendes feststellen:

1. Der Startvorgang benötigt mindestens 3x soviel Zeit, wie unter Windows XP, selbst mit einem schnellen USB-Stick und "ReadyBoost".

2. Vista ist extrem speicherhungrig, was man vor allem bei der Bildbearbeitung deutlich zu spüren bekommt.

3. Die 3D-Effekte von Vista sind ein Hohn, ein schlechter Scherz und dass diese gleich derart hohe Anforderungen an die Graphikkarte des Systems stellen kurzum eine Frechheit ! Es geht auch besser, siehe Beryl unter Linux !

4. Die Sidebar kann wohl für grössere Displays durchaus interessant sein. Für kleinere Notebook-Displays jedoch ist sie eine reine Ressourcenverschwendung.

5. Ausser, wenn es wieder mal einfriert oder sonstwie spinnt, ist Vista brauchbar schnell, etwa gleich wie Windows XP

6. Nach längerem Gebrauch von Vista, wenn man wieder XP benutzt, ist letzteres für die Augen direkt eine Wohltat, aber das ist meine persönliche Meinung.

7. Windows Vista ist für jegliche Form von Systemrettung von Drittsystemen und Festplatten unbrauchbar !

8. Wenn irgendwie möglich, sollte man beim Neukauf von Produkten statt Windows Vista Windows XP verwenden, es sei denn, man ist scharf darauf mit einem neuen Computer in etwa in der Geschwindigkeit des alten Computers zu arbeiten, wenn dieser nicht wesentlich älter als drei Jahre war.

9. Was die Sicherheit betrifft, so herrscht noch Ruhe. Aber dies galt ja zuerst auch für Windows XP ServicePack 2, kurz bevor dann heftiger als je zuvor mit Spyware und Trojanern zugeschlagen wurde. Die Ruhe dürfte trügen oder hat Microsoft endlich etwas gelernt ?

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